11.03.2013

Ein lebendiger Ort für Jung und Alt

Caritas Trägergesellschaft Saarbrücken mbH (cts) und Katholische Kirchengemeinde Altenkessel präsentieren Neubau-Pläne: Kita und Seniorenhaus künftig unter einem Dach

„Die Vorstellung, dort alt zu werden, wo man sein ganzes Leben verbracht hat, ist toll. Wenn die eigenen Enkel dann noch im gleichen Haus den Tag verbringen, umso besser“, freute sich ein Herr aus Altenkessel und traf damit die Grundstimmung der Bürger, die sich am Montag im Pfarrheim versammelt hatten, um sich über das „Projekt Sankt Nikolaus“ zu informieren.


„Projekt Sankt Nikolaus“, ist der Arbeitstitel für das Neubauprojekt, in dem künftig die Kita und ein neues Seniorenhaus unter einem Dach vereint sein werden, erfuhren Anwohner und Kirchengemeindemitglieder von Dagmar Scherer, Direktorin des Geschäftsbereichs Jugendhilfe, und Stephan Manstein, Direktor des Geschäftsbereichs Altenhilfe der Caritas Trägergesellschaft Saarbrücken mbH (cts). Zum 1. Januar 2013 hatte die cts die Trägerschaft des katholischen Kindergartens Altenkessel übernommen.


„Der Neubau ist ein ehrgeiziges und sehr sinnvolles Projekt“, sagte Pastor Michael Müller. „Ein SeniorenHaus soll Menschen ein Leben im Alter ermöglichen. Deshalb muss es das
Leben zu den Alten bringen. Und wo ist mehr Leben, als dort, wo Kinder sind?“
Das Gemeindeleben in das neue SeniorenHaus zu bringen und dessen zukünftige
Bewohnerinnen und Bewohner daran zu beteiligen, das ist auch die Idee, die hinter der
Eingliederung eines neuen Pfarrsaals in das geplante Gebäude steckt. „Die cts konnte hier
von Anfang an eng mit der Kirchengemeinde zusammenarbeiten. Ohne diese gegenseitige
Unterstützung und Verbundenheit wäre ein solches Großprojekt nicht zu realisieren
gewesen“, so Dagmar Scherer.


Die Zeitplanung für den Neubau sieht zunächst den Umzug des Kitabetriebs in ein
ansprechendes Containergebäude auf dem Parkplatz hinter der Kirche vor. Eine Lösung, für
die Dagmar Scherer gekämpft hat: „So kann die gesamte Einrichtung an Ort und Stelle
zusammen bleiben und muss nicht auf verschiedene Gebäude im Umkreis verteilt werden.
Zudem wird bereits im Provisorium das neue Bertreuungsangebot umgesetzt werden.“ Dort
wird es zum neuen Kindergartenjahr ab August 2013 neben den 72 Plätzen für 3-6Jährige auch schon 10
Krippenplätze geben. Für den September ist dann der Abriss der jetzigen Kindertagesstätte
und des ehemaligen Bruder Conrad Hauses vorgesehen. Im Frühjahr 2015 wird das
Gebäude bezugsfertig sein, so die gut begründete Hoffnung der beiden verantwortlichen
Geschäftsleitungen der cts, Scherer und Manstein,. „Das Haus soll ein guter Ort zum Leben
und zur Begegnung, zum Heranwachsen und zum Arbeiten werden, mit vielfältigen
Aktivitäten für Jung und Alt“. Der großzügig gestaltete Vorplatz , zwei begrünte Innenhöfe,
eine große Gartenzone, Terrassen und mehrere Mehrzweckräume, neben den
Wohngruppen für die Senioren und den Bildungsräumen für die Kinder, bieten viel Platz für
ein Leben in der Gemeinschaft.


„Unsere SeniorenHäuser sind alle nach dem sogenannten Hausgemeinschaftsmodell
eingerichtet“, erläuterte Stephan Manstein die Philosophie der cts. „Kleine Einheiten mit nicht
mehr als 70 Plätzen, die Wahrung der Intim- und Privatsphäre und eine möglichst große
Selbstbestimmung stehen in all unseren sieben Einrichtungen im Saarland im Fokus.“
Voraussichtlich 64 Plätze wird das Altenkesseler SeniorenHaus bieten. Je vier
Hausgemeinschaften gruppieren sich um ein Zentrum, bestehend aus Küche und
Wohnraum, Orte des gemeinsamen Alltags: „Hier wir es Angebote geben, die ein soziales
Leben ermöglichen und somit die Lebensqualität auch für demente oder stark
eingeschränkte Senioren erhöhen“, verspricht Manstein.


Die Möglichkeit zur Begegnung soll auch durch die Integration der Kindertagesstätte erreicht
werden. „Das Schöne an der Idee, Alt und Jung unter einem Dach zu versammeln, ist, dass
die Begegnung zwischen den Generationen hier ganz selbstverständlich stattfinden kann,
beispielsweise auf dem gemeinsamen Vorplatz, im Garten oder und bei kleineren
angeleiteten gemeinsamen Aktionen und bei Festen“, erklärte Dagmar Scherer.
Zu den drei Kitas im cts-Verbund mit insgesamt 285 Plätzen für Krippenkinder und Kinder
von drei bis sechs Jahren kommt nun noch die Altenkesseler Kita St. Nikolaus mit zukünftig
82 Plätzen hinzu. „Bei uns ist jedes Kind willkommen, und so werden wir auch in Altenkessel
eine barrierefreie Einrichtung schaffen, sowohl räumlich als auch inhaltlich“, so Scherer.
„Inklusion, Teilhabe und die sorgfältige Begleitung und Förderung der kindlichen Entwicklung
in guter Abstimmung mit den Eltern sind wichtige Punkte unseres pädagogischen Leitbildes,
das auch auf unserem christlichen Selbstverständis aufruht. Daraus entwickeln wir unsere
pädagogische Praxis, die Bereitstellung von kreativen, sprachfördernden,
naturwissenschaftlichen und sozialen Bildungsräumen für Kinder. Hierzu gehört zum Beispiel
auch die Vermittlung eines nachhaltigen Umweltwissens und der sorgsame Umgang mit der Natur
sowie der Ansatz der Bilingualität – die Zweisprachigkeit des Erziehungsangebotes durch französische,
muttersprachliche Fachkräfte im Gruppendienst.“


Wenn alles nach Plan verläuft, werden in zwei Jahren die Kinder und Kleinkinder die neuen
Räumlichkeiten der Kita Sankt Nikolaus in Beschlag nehmen können und auf Wunsch ihrer
Eltern auch ganztags betreut werden.


Die Altenkesseler scheinen sich schon auf das Projekt Sankt Nikolaus zu freuen, auch weil
die Idee „Jung und Alt in einem Haus“ an eine alte Tradition anknüpft, wie Pastor Michael
Müller weiß: „Als die Einrichtung noch in der Trägerschaft des Ordens der Dienerinnen des
Heiligen Jesu stand, gab es schon einmal beides unter einem Dach.“

Caritas Trägergesellschaft Saarbrücken mbH (cts) Rhönweg 6, D-66113 Saarbrücken