04.03.2010

Spitzenwissenschaftler aus Tokio zu Gast in der Radiologie der Caritasklinik

Spitzenwissenschaftler aus Tokio zu Gast in der Radiologie der Caritasklinik
- Ganzkörperdiffusionsbildgebung erfolgreich eingeführt -

 

Einer der bekanntesten japanischen Radiologen, Herr Dr. Taro Takahara von der Universität Tokio, war am 20.06.2008 zu Gast am Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie der Caritasklinik. Dr. Takahara ist als Gastprofessor derzeit am University Medical Center in Utrecht tätig und leitet dort Forschungsprojekte zur Diffusionsbildgebung. 

 

Anlässlich seines Besuchs an der Caritasklinik hielt Herr Dr. Takahara einen Vortrag zum Thema der Ganzkörperdiffusionsbildgebung (DWIBS), ein maßgeblich von ihm entwickeltes Verfahren. Mit der Methode können am Magnetresonanztomographen hochaufgelöste volumetrische Diffusionsbilder von praktisch allen Körperregionen erzeugt werden. Wichtigste klinische Anwendung ist die dreidimensionale Diagnostik von Tumoren und Metastasen, die mit der DWIBS extrem früh und extrem genau nachgewiesen werden können. Besondere Vorteile ergeben sich für die Verlaufskontrolle bei onkologischen Patienten: Die Abnahme des Tumor- bzw. Metastasenvolumens unter Radio- bzw. Chemotherapie kann exakt bestimmt werden.

 

Die mit der DWIBS genannten Sequenz generierten Bilder gleichen denen der Positronenemissionstomographie (PET). Die Studienlage deutet jedoch darauf hin, dass Tumoren und Metastasen mittels DWIBS am MRT nicht nur wesentlich günstiger, sondern auch viel präziser als mittels PET erfasst werden können. Aktuelle Forschungsergebnisse belegen den Wert der Methode auch bei der Suche nach Primärtumoren und beim Screening. DWIBS kann auch in der Traumatologie und der Neurologie eingesetzt werden, z.B. beim Nachweis okkulter Verletzungen oder bei Erkrankungen peripherer Nerven. Andere Applikationen werden noch wissenschaftlich evaluiert.

 

Der Magnetresonanztomograph der Caritasklinik ist ein Spitzengerät mit neuester Hard- und Software; die Ganzkörperdiffusionsbildgebung kann in der Radiologie auf höchstem Niveau durchgeführt werden. Dr. Takahara hat die Sequenz mit den MTRA’s Antje Richter und Nicole Desgranges am MRT implementiert. Es wurden bereits mehrere Patienten erfolgreich mit dem neuen Verfahren untersucht. Ganzkörperdiffusionsbildgebung steht bisher nur ganz wenigen Zentren zur Verfügung. Die Radiologie der Caritasklinik freut sich, auch auf diesem innovativen Gebiet an vorderster Front mit dabei zu sein.

 

Professor Dr. med. habil. Dirk Pickuth

 

 
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