Behandlungsqualität und Patientensicherheit in christlichen Krankenhäusern
sollen kontinuierlich weiter verbessert werden. Seit
2005 werden deshalb regelmäßig Qualitätsindikatoren ausgewertet,
also Kennzahlen, die Rückschlüsse auf die Qualität der Behandlung
ermöglichen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf den
Bereichen, die für christliche Krankenhäuser aus ihrem Selbstverständnis
und ihrer Werteorientierung heraus prägend sind und bisher
nicht mit Indikatoren abgebildet wurden. Dazu wurden spezifische
„Qualitätsindikatoren für kirchliche Krankenhäuser QKK“ entwickelt.
Jürgen Stausberg, Universitätsprofessor für Medizinische
Informatik an der Ludwig-Maximilians-Universität München und
wissenschaftlicher Begleiter von QKK, hat einen Bericht vorgelegt,
der Empfehlungen enthält. Prof. Stausberg erläutert, warum dies
für die Kliniken wichtig ist: „Die Umsetzung christlicher Werte kann
durch die vorliegenden Indikatoren zur Behandlungsqualität und
Patientensicherheit nicht ausreichend abgebildet werden. Deshalb
arbeiten christliche Häuser mit zusätzlichen Indikatoren.“
Die Arbeitsgemeinschaft Katholischer Krankenhäuser im Saarland, bewertet
dies als wichtigen Schritt in die Zukunft: „Es geht uns darum,
das Profil christlicher Krankenhäuser noch deutlicher zu machen.
Zum Beispiel soll die besondere Bedeutung der palliativmedizinischen
Versorgung schwerstkranker Patienten weiter entwickelt
werden.“ Ein anderes Beispiel sei die Entwicklung von Konzepten
zu einer verbesserten demenzsensiblen Behandlung von alten,
verwirrten Menschen in kirchlichen Kliniken.
Projektleiter Thomas Jungen erläutert diese Beispiele aus der
Krankenhaus-Praxis: Die in Kooperation mit der Zertifizierungsgesellschaft
proCumCert speziell für kirchliche Kliniken entwickelten
Indikatoren haben unter anderem das Ziel, die Verbesserung der
Versorgung Demenzkranker zu unterstützen. Schätzungsweise
zehn bis 15 Prozent der Patienten in deutschen Krankenhäusern
leiden unter einer Demenz. Organisation und Prozesse eines Akutkrankenhauses
sind jedoch noch nicht ausreichend auf ihre Bedürfnisse
abgestimmt. Die Informationen, die sich aus den „Indikatoren“
ableiten, sind Basis für die Entwicklung neuer, demenzsensibler
Behandlungskonzepte. Dies wird bereits in Modellvorhaben
wie „Demenz im Krankenhaus – DemiK“ im Saarland erprobt.
Auch die Versorgung schwerstkranker und sterbender Menschen
ist im Blick. Palliativmedizin wird überdurchschnittlich häufig von
christlichen Häusern angeboten. In den Palliativstationen werden
schwerstkranke Patienten bis zum Tode medizinisch und pflegerisch
in besonderer Weise begleitet. „Wir wollen aber den Blick
darüber hinaus auf alle Fachabteilungen eines Krankenhauses
lenken und den besonderen Hilfebedarf von schwerstkranker und
sterbenden Patienten herausstellen“, so Jungen. Durch entsprechende
Fortbildungen und Qualifizierungen der Mitarbeiter kann
dann auch Patienten, die nicht auf der Palliativstation liegen, eine
bessere Behandlungsqualität ermöglicht werden.
Die vorgeschlagenen Indikatoren haben das Ziel, so Jungen, Bereiche
zu beleuchten, die kirchlichen Krankenhäusern aus ihrem
Selbstverständnis und ihrem besonderen Auftrag heraus für die
Erfüllung einer guten und umfassenden Behandlungsqualität wichtig
sind. Am Projekt „Qualitätsindikatoren für Kirchliche Krankenhäuser -
QKK“ beteiligen sich 12 katholische und evangelische Krankenhausträger
aus Rheinland-Pfalz, dem Saarland, Bayern, Hessen,
Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen mit insgesamt 39 Krankenhäusern.
Federführend ist die Arbeitsgemeinschaft Katholischer
Krankenhäuser Saarland.
Der Bericht von Prof. Stausberg ist abrufbar unter: qkkonline.de
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