Die Digitalisierung in der Altenpflege wird als Chance gesehen. Hilfsmittel wie Pflegeroboter können jedoch niemals Emotionalität und Kreativität ersetzen, die für eine menschenwürdige Pflege die Basis sind: „Hier liegt die Grenze bei der digitalen Transformation in der Altenpflege. Unsere Aufgabe ist es, als kirchliche-Einrichtungen die Menschlichkeit als Querschnitts-Fachlichkeit zu fördern“, sagte der Vorsitzende der Caritas Arbeitsgemeinschaft Altenhilfe Rheinland-Pfalz/Saarland, Stephan Manstein, bei der Mitgliederversammlung am 23. Oktober im Robert-Schuman-Haus in Trier. Demnach können digitale Hilfsmittel in Altenpflegeheimen zukünftig dort zum Einsatz kommen, wo sie nützlich sind und das Personal zeitlich entlasten. Manstein, Direktor des Geschäftsbereichs Altenhilfe bei der Caritas Trägergesellschaft Saarbrücken mbH (cts), wurde bei der Versammlung erneut zum Vorsitzenden gewählt.
Was heute schon möglich ist, zeigte „Pepper“, ein von der Universität Siegen entwickelter „humanoider Roboter“. Der von der Universität Siegen entwickelte Roboter kann Lieder abspielen, Bewegungen imitieren oder auf sehr einfache Art und Weise mit Personen kommunizieren. Felix Carros, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität Siegen, berichtete über das Projekt „AriA – Anwendungsnahe Robotik in der Altenpflege“. Bei der Vorstellung von „Pepper“ gehe es darum, Ängste abzubauen, die bei Bewohnern von Altenheimen, Personal und Angehörigen leicht entstehen. Carros betonte, dass es auch in Zukunft nicht möglich sei, Pflegekräfte durch Roboter zu ersetzen, da diese nie Nähe, Gespräche und Emotionen vermitteln können. Aber eine Funktion kann es sein, Service und Unterstützung zu leisten, beispielsweise Bewohner über den Speiseplan zu informieren oder sie daran zu erinnern, etwas zu trinken.
Neben dem praktischen Beispiel mit „Pepper“ wurden auch wissenschaftliche Aspekte und die für die Träger von Altenhilfeeinrichtungen wichtige praktische Perspektive dargestellt. So betrachtete Sabine Daxberger vom Lehrstuhl „Gemeindenahe Pflege“ an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar die Potentiale, Risiken und Grenzen von Kooperation und Digitalisierung in der Pflege. Sie betonte, dass Pflege vor allem eine sehr komplexe Beziehungsarbeit ist, die an der Pflegesituation des Einzelnen orientiert. Dies müsse bei digitalen Veränderungsprozesse im Blick sein.
Ein weiterer Schwerpunkt war der Geschäftsbericht der Arbeitsgemeinschaft, der neben einer Vielzahl von Aktivitäten auf der länderpolitischen Ebene in Rheinland-Pfalz und im Saarland, wie zum Beispiel Stellungnahmen zu Gesetzesvorhaben, auch Maßnahmen zur Personalgewinnung und Ausbildung beinhaltet.
Hintergrund:
In der Arbeitsgemeinschaft Altenhilfe Rheinland-Pfalz/Saarland sind 47 Träger von insgesamt 139 Einrichtungen zusammengeschlossen. Sie bieten 12 191 Plätze an, in Rheinland-Pfalz 9 041 und im Saarland 3 150. Fünf Altenpflegeschulen gehören ebenfalls zur Arbeitsgemeinschaft. Vorsitzender ist Stephan Manstein. Als stellvertretender Vorsitzender wurde Marc Gabelmann (Geschäftsführer Marienhaus Senioreneinrichtungen GmbH, Waldbreitbach) gewählt. Geschäftsführer ist Dr. Michael Schröder (Caritasverband für die Diözese Trier e. V.).
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