Mit Mut, Zähigkeit und Begeisterung zum Erfolg

Das CaritasKlinikum Saarbrücken feiert die Erweiterung der Psychosomatischen Klinik am Standort St. Josef Dudweiler

„Vom ‚Anhängsel’ der Inneren Klinik mit nur zehn Betten zur überregional anerkannten Fachabteilung“, so beschreibt Hans-Joachim Backes, Geschäftsführer der Caritas Trägergesellschaft Saarbrücken (cts), die Erfolgsgeschichte der Psychosomatischen Klinik, deren Ausbau am Mittwoch feierlich eröffnet wurde. Für ihn ist „die Erweiterung auf nunmehr 36 Plan- und zehn Tagesbetten ohne jeden Zweifel ein wichtiger Meilenstein auf einem nicht immer einfachen Weg, der hier noch lange nicht zu Ende sein soll.“ Darüber hinaus sieht er den Neubau als sichtbar gewordenen Beweis, dass die Verbindung der Klinikstandorte St. Theresia Saarbrücken und St. Josef Dudweiler nicht nur auf dem Papier existiert, sondern auch in der Praxis gelebt wird.

Die Klinik für Psychosomatik war 1999 im CaritasKlinikum Saarbrücken St. Theresia auf dem Rastpfuhl gegründet worden und 2010 an den Standort St. Josef umgezogen. „Eine absolut richtige Entscheidung“, findet auch Edgar Mertes, Kaufmännischer Direktor des CaritasKlinikums Saarbrücken. Denn der Umzug habe die räumlichen Möglichkeiten eröffnet, die Psychsomatische Klinik auszubauen. Edgar Mertes würdigte bei der Eröffnung insbesondere die Arbeit des Chefarztes der Psychosomatischen Klinik, Dr. med. Jochen Maus, der den Ausbau vorangetrieben und zusammen mit seinem engagierten Team dazu beigetragen habe, dass die cts heute mit einer der größten Fachabteilungen in Deutschland führend im Bereich der Psychosomatik ist. „Die Geschichte der Klinik beweist: „Mut, Zähigkeit und Begeisterung für die Sache zahlen sich aus“, so Mertes.

Chefarzt Dr. Jochen Maus, der in diesem Monat sein Zehnjähriges am CaritasKlinikum feiert, bedankte sich bei seinem multidisziplinären Team für die erfolgreiche Zusammenarbeit. In seinem Festvortrag erläuterte er den Zusammenhang zwischen dem scheinbaren Anstieg psychischer Erkrankungen und gesellschaftlich-sozialen Veränderungen. „Wir haben uns in den vergangenen Jahrzehnten von einer autoritär geführten Gesellschaft zu einer Gesellschaft entwickelt, in der Individualismus und Autonomie die höchsten Werte sind. Dieser Wandel der Ideale impliziert zwar eine psychische Befreiung, mit der Wahlfreiheit geht aber zugleich eine innere Unsicherheit und die Angst vor der eigenen Unzulänglichkeit einher“, so Maus.

Tatsächlich ist die Zahl der psychosomatisch bedingten Fehltage von 33,6 im Jahre 2001 auf 53,5 im Jahre 2010 gestiegen. Ein psychisches Leiden ist somit der Grund für rund 13 Prozent aller Arbeitsausfälle. Allerdings, so betont Jochen Maus, habe das psychische Leben heute auch einen ganz anderen Stellenwert als noch vor vier Jahrzehnten. „Es genügt, einen Blick in die Buchhandlungen zu werfen, um festzustellen, dass offensichtlich zahlreiche Menschen auf der Suche nach dem inneren Gleichgewicht sind - die Schwemme an verschiedensten Lebensratgebern beweist es.“

Dass in der Sensibilisierung der Gesellschaft für psychische Erkrankungen auch eine große Chance steckt, weiß Tobias Hans, Parlamentarischer Geschäftsführer und Gesundheitspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im saarländischen Landtag, der ebenfalls ein Grußwort sprach: „Was die Akzeptanz psychischer Erkrankungen angeht, so hat in jedem Fall ein Paradigmenwechsel stattgefunden, und Betroffenen fällt es heute sehr viel leichter, ihre Krankheit anzunehmen.“ 

„Mit Gottes Segen und dem Vertrauen, neue Pfade zu beschreiten, steht einer erfolgreichen Zukunft der Psychosomatischen Klinik hier in Dudweiler nichts mehr im Wege“, sagte Dr. Rolf Dillschneider, der die neuen Räumlichkeiten der Psychosomatischen Klinik als Rektor der Basilika St. Johann und Landespolizeidekan des Saarlandes segnete.