04.03.2010

Sommerfest 2008 im Haus am See

„Oma im Hühnerstall“ war der Renner beim Sommerfest im „Haus am See“

Neue Hauskapelle eingeweiht

 

Spontaneität schreibt man gemeinhin jungen Menschen zu. Dass man sich diese Eigenschaft bis ins hohe Alter bewahren kann, bewies am Sonntag die 87-jährige Lieselotte Otto, Bewohnerin des Caritas-Seniorenzentrums Haus am See. Beim Auftritt des Hauschors sprang sie kurzerhand ein, und hielt ein übergroßes Gebissmodell samt darin befindlichem Radio auf dem Schoß. Das „Gebiss mit Radio“ gehörte beim Auftritt des Hauschors ebenso zu den Requisiten wie ein mit Witz und Anmut enthülltes „ Strumpfband mit Revolver“ und eine „Glatze mit Geländer“, die ein älterer Herr mit Hilfe eines mit Wäscheklammern versehenen Stirnbandes  präsentierte. „Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad“ hieß das Lied, mit dem der   Hauschor des Seniorenzentrums Haus am See beim diesjährigen Sommerfest tosenden Applaus erntete.

 

Kein Wunder, schließlich glänzten die Senioren nicht nur mit kräftigen Stimmen und Textfestigkeit, sondern auch mit viel Kreativität und Humor. Humor bewies auch Hausleiterin Steffi Gebel, die als „Oma“ auf der mit Strohballen und Plastikhühnern dekorierten Bühne auf einem Motorrad-Oldtimer Platz nahm.   „Das Motorrad ist Baujahr 1954“, erzählt Berni Maier, leidenschaftlicher Motorradsammler aus Neunkirchen Nahe. Für das Sommerfest des Seniorenzentrums hat er das seltene Stück gerne ausgeliehen. Schließlich ist das Haus am See Teil der Gemeinde, wie auch Detlef Wilhelm weiß. Als Leiter Haustechnik ist er im Haus am See und zwei weiteren Senioreneinrichtungen der Caritas beschäftigt. Dabei erledigt er bisweilen auch recht ungewöhnliche Arbeiten.

 

So legte er etwa den Bouleplatz am Haus am See an, der inzwischen längst zum Begegnungsort für Hausbewohner und Leute aus der Gemeinde geworden ist. Wie gut der Platz angenommen wird, zeigte sich beim „Generationsübergreifenden Boule- Schnupperturnier“ , zu dem das Haus am See im Rahmen des Sommerfestes gemeinsam mit dem Verein Apfelbaum St. Wendel und dem Seniorenbüro des Landkreises St. Wendel eingeladen hatte.  

 

Ausgelassene Stimmung und fröhliche Geselligkeit prägten den Nachmittag, der mit einer Vorführung der Seniorengymnastik-Gruppe, einem Auftritt der Seniorentanzgruppe 60 Plus und dem Jugendmusikorchester Nohfelden, unter der Leitung von Jörg Schumacher, viel Abwechslung bot. Begonnen hatte der Tag sehr besinnlich. Bei einem Festgottesdienst weihte Hauspastor Alois Jung die neu gestaltete Hauskapelle ein. Ehrenamtliche hatten die Kapelle in den vergangenen Monaten in hellen, freundlichen Farben gestrichen. Auch neue Stühle konnten mit Hilfe der Spenden von „ Stuhlpaten“ angeschafft werden. „Für mehr als die Hälfte der Stühle haben wir bereits Stuhlpaten gefunden“, berichtet Silke Frank, Mitarbeiterin im Haus am See. Weitere Paten würden derzeit noch gesucht.

 

Neu eingerichtet wurde im Zuge der Renovierung die Josefskapelle, ein kleiner Bereich in der Hauskapelle. „Die Josefskapelle ist ein Raum der Stille, in dem Angehörige und Bewohner derer gedenken können, die im Sterben liegen“, erklärt Hausleiterin  Steffi Gebel. Der liebevollen Begleitung von Menschen in ihrer letzten Lebensphase kommt im Haus am See besondere Bedeutung zu. Vor einem Jahr startete das Caritas-Seniorenzentrum das Projekt „Palliative care und christliche Sterbekultur“ mit dem Ziel, Schwerstkranken ein würdevolles, selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.

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