Tag der Auszubildenden in der Altenhilfe bei der cts: Sorge vor allem um das gesellschaftliche Ansehen des Pflegeberufs
Zu einem Tag der Auszubildenden in der Altenhilfe hatte die Caritas Trägergesellschaft Saarbrücken mbh (cts) kurz vor Weihnachten geladen – und fast alle der 44 kamen und beteiligten sich rege an Fragerunden und in Arbeitsgruppen. Begrüßt wurden sie zunächst vom Direktor des Geschäftsbereichs Altenhilfe, Stephan Manstein, und von der Ausbildungs-Beauftragten der cts, Christel Ewald, die den Tag gemeinsam vorbereitet hatten. „Wir haben Sie eingeladen, weil wir froh sind, dass Sie sich für eine Ausbildung in der Altenhilfe entschieden haben – und das bei uns“, sagte Manstein. „Das Thema Ausbildung hat bei der cts einen hohen Stellenwert, sowohl qualitativ als auch quantitativ. Der Grund dafür ist, dass wir verstärkt auf der Suche sind nach gut ausgebildeten Pflegefachkräften, die in einem anspruchsvollen System wie dem Hausgemeinschaftsmodell, das wir mittlerweile in fast allen unserer Häuser umsetzen, angemessen pflegen können“, erklärte Manstein weiter. Das Besondere an einer Ausbildung in unseren SeniorenHäusern ist es, dass die Azubis in kleinen, überschaubaren Einrichtungen moderne Pflegekonzepte – wie das Hausgemeinschaftsmodell – kennen lernen.“
Gestartet ist die cts vor 4 Jahren mit 20 Auszubildenden, inzwischen sind es über 40 pro Jahr und das Ziel liegt bei 60-70 Ausbildungsplätzen. „Unser Ziel ist es, eine gute Mischung aus zentraler und dezentraler Praxisbegleitung anzubieten, um die Qualität der Ausbildung zu erhöhen - am Ende soll ein gelungener Mix aus Theorie und Praxis stehen.“
Mit dem Tag wollten Stephan Manstein und Christel Ewald unter anderem erfahren, was den Azubis auf dem Herzen liegt, was sie sich wünschen und was ihnen an ihrer Arbeit gut gefällt und wo sie der Schuh drückt. Ein großes Thema, das alle sehr beschäftigt, ist das fehlende gesellschaftliche Ansehen der Altenpflege. „Als ich meiner Schwester erzählt habe, dass ich Altenpflegerin werden will, hat sie mich ausgelacht“, erzählte eine Teilnehmerin. „Ich habe sie dann eine Woche lang mit ins SeniorenHaus genommen – und seitdem sagt sie kein Wort mehr und hat großen Respekt vor dem, was ich tue.“
Andere Azubis haben ähnliche Erfahrungen gemacht und erleben immer wieder, wie ihre Berufswahl von ihrem Umfeld abgewertet wird. „Hier müsste dringend etwas unternommen werden – Altenpflege ist schließlich viel mehr, als alten Menschen den Hintern abzuwischen“, bringt es eine andere Teilnehmerin auf den Punkt. Und so ist eine Anregung aus diesem gemeinsamen Tag, sich durch solche Bemerkungen nicht verunsichern zu lassen und mit positiven Beispielen aus dem eigenen Alltag gegenzuhalten.
„Wir versuchen unsere Azubis so gut und umfassend wie möglich auf den beruflichen Alltag vorzubereiten“, erklärt Christel Ewald. „Darum haben unsere Fort- und Weiterbildungsangebote drei Schwerpunkte: Palliative Care, Demenz und Biografiearbeit. Diese Module wollen wir Stück für Stück an möglichst alle unsere Mitarbeitenden in den SeniorenHäusern weitergeben. Überlegungen, die dahinter stehen, sind folgende: Für eine einfühlsame und zugewandte Arbeit als Altenpfleger ist das Anknüpfen an die Biografie der Bewohner unerlässlich. Und die Themen Demenz und Palliative Care sind inzwischen zu Kern-Herausforderungen in diesem Berufsbild geworden.“
Auch andere Anregungen nehmen Stephan Manstein und Christel Ewald mit und werden sie auf Umsetzbarkeit prüfen – zum Beispiel den Wunsch nach trägerweit einheitlichen Ausbildungsstandards oder einer besseren Abstimmung der Lerninhalte zwischen der Schule und dem SeniorenHaus.
Stephan Mansteins Fazit: „Eine gute Ausbildung sowie angepasste Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten sind in unseren Augen ein wichtiger Beitrag, um Pflegende auf ihren Arbeitsalltag vorzubereiten und sie in schwierigen Situationen zu unterstützen. Denn wir brauchen jeden von ihnen.“
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