13.09.2021

Neue Zentrale Notaufnahme des CaritasKlinikums Saarbrücken ist am Netz

Die letzten Kisten werden verräumt und schon kann der erste Patient begrüßt werden. Die neue Zentrale Notaufnahme am CaritasKlinikum Saarbrücken ist seit heute am Netz.

„Wir freuen uns sehr darauf, dass es endlich losgeht!“ Margret Reiter, Ärztliche Direktorin sowie Ärztliche Leiterin, und Stephanie Groenewold, stellvertretende Ärztliche Leitung, sind sich einig: Sie wollen endlich das umsetzen, was von langer Hand und mit viel Detailarbeit geplant und gebaut wurde. Mitte September geht sie nach einer Bauzeit von rund anderthalb Jahren ans Netz, die neue Zentrale Notaufnahme des CaritasKlinikums Saarbrücken. „Eine gut funktionierende ZNA ist entscheidend für den weiteren Weg des Patienten im Haus“, sagt Margret Reiter. „Wenn das reibungslos läuft, sind die weiteren Behandlungsschritte optimal gebahnt.“


Interdisziplinäre Zusammenarbeit lautet deshalb das Schlagwort, denn hier laufen künftig die Fäden für alle Notfallpatienten zusammen – und diese zentralen Strukturen mussten in den vergangenen Monaten erst einmal aufgebaut werden. Wenn es dann losgeht, wird es interessant für alle Beteiligten: „Es sind alle im Team gespannt und aufgeregt, was auf uns zukommt – wir können es kaum erwarten, endlich loszulegen.“


So gab es in den vergangenen Wochen viel zu lernen: Damit die Mitarbeitenden flexibel eingesetzt werden können, gab es innerbetriebliche Fortbildungen um das Können zu vertiefen und auch Neues zu lernen. „Das verhindert Unsicherheiten und schweißt richtig zusammen“, erzählt Stephanie Groenewold. „Das ist eine gute Schulung für den Echtbetrieb.“ Auch das Schockraummanagement wird berufsübergreifend geschult und die Prozesse auf die neuen Gegebenheiten angepasst.


Groenewold ist Fachärztin für Innere Medizin und Kardiologie, seit dem 1. April vor Ort und begleitet seitdem den Entstehungsprozess intensiv. „Das alles hier mitgestalten zu können, ist unheimlich spannend für mich.“ Sie hat zunächst eine Ausbildung als Krankenschwester abgeschlossen und danach Medizin studiert. Neben der Facharztbezeichnung Innere Medizin und Kardiologie hat sie die Zusatzweiterbildungen Notfallmedizin und Intensivmedizin absolviert. Groenewold ist auch weiterhin aktiv als Notärztin tätig. Außerdem konnte sie im Bereich der Anästhesie klinisch Erfahrungen sammeln. „Die Zentrale Notaufnahme hat als Schnittstelle zwischen Notarzt, Rettungsdienst und dem Krankenhaus eine wichtige Bedeutung. Dies optimal zu gestalten, ist eine große Herausforderung.“


Die Aufgabe, die notwendigen Strukturen zu planen und aufzubauen, hatte und hat Margret Reiter in ihrer Doppelfunktion als Ärztliche Direktorin des CaritasKlinikums – und auch als Ärztliche Leiterin der ZNA. „Die ZNA ist das Herzstück – die Strukturen hier zu optimieren und zu definieren ist auch für mich eine zentrale Aufgabe und sehr spannend.“


Nach Fertigstellung ist eine sinnvolle Trennung der Aufnahme, Untersuchung und Erstbehandlung von Notfallpatienten und einbestellten Patienten möglich. Die Notaufnahme ist künftig die zentrale Anlaufstelle für alle notfallmäßig ankommenden Patienten Neben Ersteinschätzungs-, Beobachtungs-, Untersuchungs- und Behandlungsräumen gibt es einen großzügigen Warte- und Eingangsbereich. „Dadurch, dass bald ein zusätzliches Notfall-Röntgen in den jetzigen Schockraum integriert wird, kann die Versorgung der Notfallpatienten weiter verbessert werden“, sagt Margret Reiter.


Beim Gang über die Baustelle wird die Begeisterung der beiden noch einmal richtig spürbar – und auch sichtbar, was die Mitarbeitenden der Abteilung Technik und Bau des Hauses in den vergangenen Monaten alles koordiniert und begleitet haben: In modern gestalteten Räumlichkeiten stehen Geräte der neuesten Generation. Dass auch Bauarbeiten teilweise im Untergeschoss stattgefunden haben, brachte einige logistische Herausforderungen mit sich: So mussten beispielsweise Reste eines alten Schwimmbades entfernt oder für die Umkleiden der Mitarbeitenden neue Räume gefunden werden. „Neben einer Steigerung der Versorgungsqualität unserer Patientinnen und Patienten bedeutet es vor allen Dingen eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter “, ergänzt Margret Reiter.

 

„Ein besonderer strategischer Stellenwert“

Die Notaufnahme ein zentrales Steuerungsinstrument für das gesamte Krankenhaus
Das Management in Notaufnahmen ist ein komplexes Handlungsfeld in der medizinischen Versorgungskette. Hier ist es erforderlich, dass eine große Anzahl verschiedener Krankheiten schnell diagnostiziert und unter Zeitdruck Versorgungsprozesse medizinisch ganzheitlich betrachtet werden. Das komplexe Handlungsfeld in der NA umfasst auch eine optimale Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst und den niedergelassenen Ärzten.


Der klinische Weg des notfallmäßig aufgenommenen Patienten beginnt in der Zentralen Notaufnahme und setzt damit prägende Akzente in der fachlichen Leistungserbringung als auch in der Wahrnehmung der Klinik“, sagt die Ärztliche Direktorin des CaritasKlinikums Saarbrücken, Margret Reiter. „Hier werden heterogene Bereiche organisatorisch zusammengeführt, zusätzlich werden Spezialbereiche integriert. Dabei steht der Patient immer im Mittelpunkt. Die Workflows, die von dieser Stelle ausgehen, tangieren die gesamte Klinik und entscheiden auch über den weiteren Weg des Patienten, sei es in eine Fachabteilung, eine Fachklinik, an einen anderen Standort oder auch nach Hause. Dadurch hat diese Abteilung einen besonderen strategischen Stellenwert.“


Auch der Geschäftsführer der cts, Rafael Lunkenheimer, ist überzeugt von der strategischen Bedeutung dieser Baumaßnahme: „Mit der neuen ZNA wird das CaritasKlinikum in die Lage versetzt, die Qualität der Patientenversorgung im Bereich der Notfallversorgung erheblich zu erhöhen. Sie ist eine wichtige Investition in die Zukunft und ein zentraler Baustein der Notfallversorgung in der Region.“


Die ZNA ist für rund 40.000 – 45.000 Patientenkontakte im Jahr ausgerichtet, die Baukosten haben ein Gesamtvolumen von rund 8 Millionen. Darin enthalten ist eine Förderung von 4,9 Millionen Euro seitens des saarländischen Ministeriums für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie.


„Die rund um die Uhr stattfindende Notfallversorgung von Patienten mit akuten Gesundheitsproblemen ist eine grundlegende, unverzichtbare medizinische Leistung für die Bevölkerung“, sagte die saarländische Gesundheitsministerin Monika Bachmann anlässlich des Spatenstichs. „Wir brauchen in diesem kleinen Land die beste medizinische Versorgung und ich bin froh, dass das CaritasKlinikum die Impulse aufgegriffen hat – es ist eine tragende Säule in der medizinischen Versorgung des Landes und ein wichtiger Partner für die Landesregierung.“

Caritas Trägergesellschaft Saarbrücken mbH (cts) Rhönweg 6, D-66113 Saarbrücken