18.04.2013

Tumortherapie der Zukunft – Medizin für Menschen

Am Freitag, 26. April, erreicht das CaritasKlinikum Saarbrücken einen weiteren Meilenstein in seiner Geschichte: Das neu gebaute Tumorzentrum wird nach rund 15 Monaten Bauzeit offiziell seiner Bestimmung übergeben.

Am Freitag, 26. April, erreicht das CaritasKlinikum Saarbrücken einen weiteren Meilenstein in seiner Geschichte: Das neu gebaute Tumorzentrum wird nach rund 15 Monaten Bauzeit offiziell seiner Bestimmung übergeben. Die Experten der verschiedenen Fachdisziplinen, die sich um Tumorpatienten kümmern, rücken dann auch räumlich zusammen und erlauben eine Behandlung der ganz kurzen Wege.

 

„Das ist ein Quantensprung für das Saarland“, zeigt sich Prof. Dr. med. Axel Matzdorff, Chefarzt der Klinik für Hämatologie und Onkologie und Leiter des Tumorzentrums, begeistert. „Die Zukunft der Tumorversorgung, das ist die Behandlung der kurzen Wege. Und zusätzlich zu dem engen inhaltlichen Austausch, der hier am Haus schon lange Tradition hat, kommt nun die passende „Hardware“ in Form eines neuen Gebäudes.“

 

Die Zahl der Krebspatienten, die im Onkologischen Zentrum des CaritasKlinikums Saarbrücken St. Theresia behandelt werden, ist in den vergangenen Jahren drastisch gestiegen. Um die Betten-Kapazität dem vorhandenen Bedarf anzupassen und für kürzere Wege zwischen den Fachbereichen Hämatologie und Onkologie, Gynäko-Onkologie, onkologische Chirurgie, Strahlentherapie, Palliativmedizin und Apotheke zu sorgen, hat das CaritasKlinikum rund 12 Millionen Euro in einen Neubau investiert. Zugleich bietet der fünfgeschossige Neubau auf dem Saarbrücker Rastpfuhl, der unter der Federführung des Architekturbüros Früh und Wollasch, Stuttgart (f+w) entstanden ist, mehr Platz für die Hauptfachabteilungen Hämatologie und Onkologie sowie Palliativmedizin, die im Mai 2013 in helle und freundliche Räume umziehen werden.

 

„Menschen, die mit der Diagnose Krebs umgehen müssen, fühlen sich oft alleingelassen inmitten der vielen Möglichkeiten, die die moderne Medizin zur Behandlung bietet. Unser Ziel ist es, diesen Patienten Lösungen aus einer Hand anzubieten. Die Experten wissen, wie das Gesamtangebot der Klinik aussieht und entscheiden gemeinsam, welche Therapie für genau diesen Patienten am besten ist – ob eine Operation, eine Bestrahlung oder vielleicht auch eine palliative Behandlung“, erklärt Prof. Dr. Ralf Metzger, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie.

 

Die Palliativmedizin ist unverzichtbarer Bestandteil eines Tumorzentrums. Ziel ist die Linderung quälender Symptome wie Schmerz, Luftnot, Übelkeit und Erbrechen und eine Verbesserung der Lebensqualität durch eine individuelle, an die Bedürfnisse und Wünsche des Erkrankten angepasste Behandlung. „Die Menschen müssen begreifen, dass eine palliative Behandlung nicht mit einem baldigen Tod gleich zusetzen ist“, betont Chefärztin Dr. med. Maria Blatt-Bodewig. Eine frühzeitig einsetzende palliative Behandlung schaffe nicht nur mehr Lebensqualität, sondern auch mehr Lebenszeit.“ Ihre Kollegin Dr. med. Martina Treiber, Chefärztin der Strahlentherapie ergänzt: „Die besseren Behandlungsmöglichkeiten von heute bedeuten auch immer mehr: Leben mit Krebs. Der Tumor ist ein Teil des Lebens, ähnlich einer chronischen Krankheit, die einer abgestimmten, dauerhaften Behandlung bedarf.“

 

Besonders wichtig war es den Verantwortlichen, die Anregung von zwei onkologisch erkrankten Patientinnen aufzugreifen und die räumliche Situation der Chemotherapie zu verändern. „Zur Chemotherapie in den Keller zu fahren, das war den Patientinnen und Patienten auch aus psychologischen Gründen auf Dauer einfach nicht mehr zuzumuten. Nun befinden sich die Strahlentherapie und die Chemotherapie ebenerdig in hellen und freundlichen Räumen“, sagt Edgar Mertes, der Kaufmännische Direktor des CaritasKlinikums Saarbrücken.

 

1988 wurde an der Caritasklinik die erste Hauptfachabteilung für Hämatologie und Onkologie im Saarland eröffnet. 1999 nahm die Strahlenklinik ihre Arbeit auf, 2002 eröffnete die Klinik für Palliativmedizin. Damit stand das Kerngerüst des heutigen Onkologischen Zentrums. Alle anderen Abteilungen des CaritasKlinikums Saarbrücken St. Theresia sowie St. Josef Dudweiler und die niedergelassenen Ärzte des Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) Rheinstraße sind als Kooperationspartner in das Onkologische Zentrum integriert. Für die Patienten bedeutet dies kurze Wege, kurze Wartezeiten und eine Versorgung „aus einer Hand“.

 

Der Grundstein für den intensiven inhaltlichen Austausch startete Mitte der 90er Jahre in der Frauenklinik, die das Tumor-Board ins Leben rief, um sich intensiver und interdisziplinär über die beste Behandlung von Brustkrebspatientinnen austauschen zu können. „Unser Brustzentrum ist das einzige zertifizierte Brustzentrum in Saarbrücken“, erklärt Chefarzt Dr. med. Mustafa Deryal. „Bei der Rezertifizierung hat die Prüfungskommission ausdrücklich die gelebte Zusammenarbeit der verschiedenen Disziplinen hervorgehoben – und das kommt unseren Patientinnen zu Gute. Wir behandeln hier ein Drittel der saarländischen Brustkrebspatientinnen.“

 

Podiumsdiskussion

Zur offiziellen Eröffnung des Tumorzentrums Saarbrücken veranstaltet das CaritasKlinikum Saarbrücken eine Podiumsdiskussion zum Thema „Tumortherapie der Zukunft – Medizin für Menschen“. Auf dem Podium sitzen Gaby Schäfer, Staatssekretärin im Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie, Doris Schwarz-Fedrow von der Saarländischen Krebsgesellschaft sowie alle am Tumorzentrum Saarbrücken beteiligten Chefärztinnen und Chefärzte des CaritasKlinikums Saarbrücken. Die Moderation übernimmt Peter Springborn vom Saarländischen Rundfunk. Die Podiumsdiskussion beginnt um 15 Uhr im Foyer des CaritasKlinikums Saarbrücken. Im Anschluss gibt es einen geführten Rundgang durch den Neubau.

Caritas Trägergesellschaft Saarbrücken mbH (cts) Rhönweg 6, D-66113 Saarbrücken